Das bißchen Vorbereitung


Ach, all die vielen Kleinigkeiten.

Klar, daß der Reisepass noch lange genug gültig ist, (seit mir das Gegenteil mal einen Tag vor Abflug nach Afrika aufgefallen ist, bin ich da sehr sorgsam) und ein entsprechend großer Koffer bereit steht. Aber da ist ja noch die Sache mit dem „was, wenn ich da krank werde – wo wohne ich erstmal –  kann ich da arbeiten – wie lerne ich die Sprache am schnellsten – wie viel Geld nehme ich mit und in welcher Währung am besten – welche Klamotten sind sinnvoll – …???“

All die kleinen Fragen stellten sich erst nach und nach. Mir zumindest. Immerhin hatte ich schon einen Flug gebucht. Das musste erst einmal reichen. Ich würde tatsächlich fliegen, keine Fragen mehr also (Ticket nicht stornierbar). Und dann kamen sie doch auf, die Gedanken um all diese Kleinigkeiten. Vor allem auch, weil Leute die Angewohnheit haben, schon mal nachzufragen. Irgendwann sollte man da eine Antwort haben und letztendlich ist es von Vorteil, diese Dinge geklärt zu wissen. Ich geb’s zu.

Wer es also wissen möchte: ich werde nicht krank! (Und wenn doch, habe ich mit 1,15€ pro Tag vorgesorgt. Darüber bin ich immer noch selbst erstaunt.) Ich wohne, zumindest im ersten Monat, in einem privat vermieteten Zimmer. (Wenn man vielen Leuten von seinem Vorhaben erzählt, gewinnt man den ein oder anderen Kontakt.) Arbeiten ist erstmal nicht erlaubt, also finde ich einen Arbeitgeber, der für mich ein entsprechendes Visum beantragt (hoffentlich). Ich werde eine Sprachschule besuchen und gleichzeitig viele tolle Aktivitäten mitmachen und dabei nette Leute kennenlernen. Ich nehme ein paar Dollars mit, weil der Argentinische Peso eine Neigung zur Inflation hat. Ins Gepäck kommt eine mollige Strickjacke, weil es momentan noch nachts kühl wird, aber der Sommer kommt!

Fällt jetzt noch jemandem eine Frage ein?

Reisende soll man nicht aufhalten


Ich freue mich. Jetzt sind es nur noch vier Tage. Aber ganz ehrlich, so ganz einfach und schnell gemacht war die Entscheidung nicht. Einen festen und guten Job hinter sich zu lassen, um ins große Unbekannte zu reisen und das zunächst ohne Einkommen… das hat ein paar Gedankengänge gekostet. Ganz schön viel Traffic in meinem blonden Köpfchen. Aber Reisende soll man nicht aufhalten, und am allerwenigsten sollte ich mich da wohl selber aufhalten. Nicht, dass ich mir hinterher von mir selbst anhören muss: „Nur weil Du mich zurückgehalten hast…“ (Ich bin übrigens nicht schizophren.)

Meine lieben Kollegen haben für einige Tränen der Rührung gesorgt und vor allem dafür, daß ich die Zeit dort in liebevoller Erinnerung behalte, meine kleine Wohnung mit samt der Möbel ist nun Geschichte und schier endlos viele Klamotten in tausenden Riesentüten ebenso. Was bleibt, ist ein Koffer, der noch gepackt werden will. Damit fange ich erst am Montag an. Soll ja nicht zu voll und zu schwer werden. 23 Kilo darf ich mitnehmen. Das war’s.

Und wenn mir dann doch was aus Deutschland fehlt, kann es mir jemand mitbringen. Schließlich ist die Liste der angekündigten Besucher schon so lang, daß ich eine gehörige Zeit dort verbringen muß, um alle empfangen zu können. (Ihr seid herzlich willkommen!) Und ich will mich ja auch gut auskennen, um meinen Gästen ein 1A Reiseführer zu sein.

(Also Mama, Du siehst, ich kann gar nicht anders als so lange zu bleiben, wie es geht und mir gefällt und mich alle besucht haben.)

Wie es dazu kam


Argentinien also. Genauer Buenos Aires, zumindest erstmal. Und die meist gestellten Fragen bisher waren: „Alleine???“ und „Wieso ausgerechnet Buenos Aires?“

Ja, alleine. (Reaktion darauf: „Mutig!!!“ Naja, mutig klingt auf alle Fälle besser als dumm.)

Ich wollte schon immer Spanisch lernen. Erst dachte ich natürlich an Spanien, aber warum nicht mal was anderes, etwas, wo ich noch nicht war. Und dann kommt wieder das „alleine“ ins Spiel; soweit meine Recherchen und diverse Erfahrungsberichte ergeben, ist es in Buenos Aires nicht ganz so turbulent und schwierig, wie in so manch anderem lateinamerikanischen Land. Sagt man. Ich hoffe, dass ich nur insofern eines Besseren belehrt werde, dass es auch in allen anderen Ländern, die ich vielleicht noch besuche, friedlich um mich herum zugeht.

Und ganz ehrlich: Spanien kann ja jeder 😉 (Nur Spanisch kann ich noch nicht!)

 

Eine Woche noch


Und da bin ich nun. Morgen in einer Woche sitze ich im Flugzeug nach Buenos Aires. Die Krankenversicherung ist geregelt (very German), fast alle Freunde verabschiedet (miss you all) und jetzt gibt es diesen hübschen Platz im Internet, an dem ich das ein oder andere niederschreiben kann. Wer mitlesen möchte, ist herzlich eingeladen! Der Countdown läuft…