Bitter macht wach


20131008-170530.jpg In der Schule gibt es morgens Kaffee. Und Tee. Ganz normalen Tee. Beutel und heißes Wasser in Tassen. Allerdings eher frequentiert von den Schülern, nicht von den Lehrern.

Die haben ihre eigenen Thermoskannen. Und zwar permanent dabei. Wie sehr viele der Argentinier. Denn nur so können sie ihren unerschöpflichen Vorrat an Mate Tee aufrecht erhalten.

Ich bin mittlerweile auch keine Jungfrau mehr in Sachen Mate. Schon am zweiten Tag hab ich probiert.
Das Leben kann manchmal bitter sein, der Mate ist es immer. Selbst mit Honig, denn freundlicherweise hat man mir zum Anfang erstmal eine ’süße‘ Version angeboten. Mate mit Honig ist ungefähr so, als würde man versuchen, einem Sojasoße als Schokolade zu verkaufen. Es funktioniert einfach nicht. (Damit will ich nicht sagen, dass Mate auch nur ansatzweise nach Sojasoße schmeckt.) Entweder man mag ihn in seiner Bitterkeit oder eben nicht.

Ich mag ihn. Auch, wenn ich ihn nicht mit jedem trinken würde. Denn man teilt sich in der Regel ein Gefäß und einen Trinkhalm, der aus Holz oder Metall sein kann. Einer (der mit der Thermoskanne) gießt heißes Wasser auf die Kräuter und läßt das Gefäß dann rumgehen. Wenn die Flüssigkeit alle ist, wird Wasser nachgegossen.

Und so geht das den ganzen Tag.

Wer schon mal Mate in Deutschland aus der Flasche getrunken hat, hat etwa ein viertel an Bitterkeit probiert, wie beim richtigen Mate.

Und das Zeug macht wach. Wahrscheinlich sind die Nächte hier deshalb so lang…