Die Märkte haben heute fast alle geschlossen. Heute wird gewählt. Parlamentswahlen.
Ich gehe mit Mirta. Ihr Wahllokal ist in einer Schule ein paar Blocks weiter. Ähnlich wie bei uns. Ungewohnt sind nur die Polizisten davor und die mit Maschinengewehren bewaffneten Damen und Herren im Inneren des Gebäudes. Aber sie lächeln. Heute ist ein sonniger Tag.
Die Wahlbeteiligung hier ist extrem hoch. Mirta erklärt mir, daß es schließlich auch ihr Recht sei. Sie dürfe wählen. Sie dürfe Einfluß auf die Regierungsgestaltung nehmen. Man müsse schätzen, wenn man in einer Demokratie lebt.
Außerdem müsse man eine Strafe zahlen, wenn man nicht wählen geht.
Die Restaurants und Cafés sind etwas leerer als sonst. Die Leute bleiben lieber zu Hause, nachdem sie ihr Kreuz gemacht haben, sagt Mirta. Denn es sei verboten, heute in der Öffentlichkeit über Politik zu reden. Und über manch andere Dinge auch. Aber da redet sie nicht drüber.
Immerhin, es ist ein sonniger Tag.
Toll, Du kannst schon über Politik auf Spanisch debattieren.Die Argentinier sind wahrscheinlich solche Hitzköpfe, dass die Gespräche in den Cafes sofort ausarten würden!