Archiv für den Monat November 2013
Ich frag einfach mal
Das Jazz Festival hat mich angefixt. Ich habe wieder richtig Lust, selbst Musik zu machen. Nach den großartigen Radioboyz im Jahre 2009 oder so ist meine Gesangkarriere ja leider eingeschlafen.
Auf der Suche nach noch mehr Jazz finde ich eine winzige Kneipe mit Livemusik. Und zwar ganz in der Nähe meiner neuen Adresse.
Coole Bar, coole Musik.
Spontan frage ich den Gitarristen, ob er eine Band oder irgendwelche Leute kennt, die noch eine Sängerin brauchen. Nur so just for fun.
Er zögert und gibt mir seine Emailadresse.
Heute habe ich ihn angeschrieben und ein kleines Stimmbeispiel rangehängt. Und siehe da, er hat sofort geantwortet. Das gefalle ihm gut, und wenn der Festtagsstress mit all den Auftritten vorbei ist, wolle er sich melden zwecks gemeinsamen Musizierens.
Das heißt also dann im nächsten Jahr.
Aber immerhin…
…und wenn er sich nicht mehr meldet… Ich kann ja noch andere fragen.
Und vielleicht klappt es mit einem Job ja auch so ähnlich.
Fernsehen? Na klar!
Ich gehe zum Bäcker. Ich bin ganz verrückt nach Chipa! Das sind kleine Brötchenbällchen mit einem Hauch von Käse.
Hier gehe ich auch komplett ungeschminkt auf die Straße, ohne Mascara und Co. In Deutschland wäre ich mir da eher nackt vorgekommen, hier ist es mir meistens egal.
In der Bäckerei bedient mich ein Mädchen mit einer Stimme, die noch kleiner ist, als sie selbst.
Ungewöhnlich. Normalerweise sprechen die Argentinierinnen seeeeehr laut. Man hat eigentlich ständig das Gefühl angeschrien zu werden.
Sie piepst mir die Preise vor (mittlerweile verstehe ich auch Piepsstimmen, yeah!), und als ich meinen Einkauf beendet habe, fragt sie mich mit großen Augen, woher ich komme.
Aus Deutschland.
Und, arbeitest Du hier?
Nein, noch nicht. Aber ich würde gern.
Beim Fernsehen?
Äh, weiß nicht.
Naja, Du könntest doch beim Fernsehen arbeiten.
Ich werde mal drüber nachdenken. Danke.
Also, ich werde mal drüber nachdenken…
Aber erst esse ich meine Chipas.
Rechenbeispiel
Hier verändert sich das Verhältnis zu Geld. Obwohl hier alles viel günstiger ist, habe ich oft das Gefühl, viel ausgegeben zu haben.
Das liegt sicher auch daran, daß ich momentan nicht arbeite und von meinem hart Erspartem lebe. (Was sich ja irgendwann ändern soll.)
Aber auf der anderen Seite ist es wirklich günstig.
Ein kleines Rechenbeispiel eines Tages:
Für etwa 2€ beim Bäcker:
Eine Tüte mit kleinen Käsebrötchen, ein Croissant und ein Muffin
Für etwa 5€ auf dem Markt:
Ein großer Burger (siehe Hauptsache gesund) und ein großer frischgepresster Multivitaminsmoothie
Für etwa 3€ im Gemüseladen:
Drei Avocados, ein Pfirsich, zwei Äpfel, eine große rote Zwiebel
Mit 10€ am Tag lebt man sehr gut.