Mein erster Schultag


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Achherrje. Wie damals. Die Tasche gepackt, was zum Schreiben und einen Block dabei, und los geht’s. Der Fußweg zur Schule beträgt ziemlich genau 45 Minuten (bei meinem Tempo, bei den Einheimischen vermutlich 12 bis 18 Minuten länger). Ich könnte auch mit dem Bus fahren, aber ich bin sowieso früh dran und habe Lust zu laufen.

In der Schule trifft man auf alle möglichen Nationen, in meiner Klasse ist ein Herr, schon Mitte vierzig, aus Seattle, ein Mädchen aus Holland, eine Schweizerin und noch ein Deutscher.

Und glücklicherweise sind sie alle auch nicht besser als ich. Und der Herr aus Seattle sogar derart ‚lost in translation‘, daß er einem schon leid tut, denn wer erinnert sich nicht an die Schultage, an denen man an die Tafel mußte und von Tuten und Blasen einfach keine Ahnung hatte.

Vier Stunden. Ganz schön intensiv.
Aber so langsam nähere ich mich den Geheimnissen der Sprache.
Das Spanisch, das hier gesprochen wird, ist nämlich ziemlich anders als das in Spanien. Man vergesse zunächst die zweite Person Plural (die gibt es hier nicht), tausche das spanische tú gegen vos, ersetze y und ll durch ein scharf gesprochenes sch und verschlucke auf dem Weg dorthin möglichst viele Exemplare des Buchstaben s. Fertig!

Und nur weil die Lehrerin freundlicherweise so langsam und verständlich spricht, heißt das noch nicht, daß man in der echten Welt irgendwen versteht. Aber ich bin frohen Mutes, morgen ist ein neuer Tag mit lernen, lernen, lernen!
Aber das heißt ja nicht, daß die Nacht davor nicht noch interessant werden könnte…