Eigentlich hatte ich mir ja überlegt, daß Tango vielleicht doch nichts für mich ist. Schließlich dauert es so lange, bis man in irgendeiner Form sagen könnte, daß man den Tanz etwas beherrscht, und ich weiß nicht, ob ich dafür Zeit und Finanzen aufbringen will.
Aber einmal ist ja schließlich keinmal… So eine Stunde kann man ja nochmal mitmachen. Und diesmal ist es auch keine richtige Tanzstunde, sondern es geht ausschließlich ums Gehen.
Klingt etwas seltsam, denke ich auch, stelle aber fest, daß es tatsächlich sinnvoll ist, das zu üben, denn man verliert schneller das Gleichgewicht, als man denkt.
In dem kleinen Saal mit Steinboden haben sich etwa 40 Leute versammelt, um das Gehen zu üben. Und bei weitem nicht nur Anfänger.
Männer und Frauen getrennt, schleichen wir in Reihen mal vorwärts, mal rückwärts, mal seitlich und schon ist die Stunde vorbei.
Eine Stunde Konzentration, daß man mit den hohen Hackenschuhen nicht ausrutscht oder umfällt, Bauch anspannen, Arme fest und wieder einmal schweißgebadet.
Wer hätte gedacht, daß Gehen so anstrengend und schwierig sein kann. Und trotzdem Spaß macht.
Naja, vielleicht gehe ich ja doch nochmal zu irgendeiner Unterrichtsstunde.