Reise in Sicht


Heute hatte die Sonne einfach keine Lust. Kann ja mal vorkommen.
Grau in grau war der Himmel, und der Wind kündigt baldigen Regen an.

Aber ich habe Grund zur Freude. Vorfreude!
Denn ich habe heute meine kleine Reise durch den Norden Argentiniens gebucht.
Am 03. April geht es los.
Und Alexa, die vergangene Woche dort war, hat mir mit ihrem Foto schon mal so richtig Geschmack gemacht:

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Mehr Fotos kommen dann von mir, wenn ich unterwegs bin.
Nur eine Woche noch! Ich freue mich!

Gewitter?! Woooo?


Plötzliches Losregnen ist ja hier nichts Neues. Von einem heißen, schwülen Tag bis zum Gewitter ist der Weg nicht weit.
Das, was jetzt schon seit Stunden passiert, ist aber für mich neu.

Es ist das lauteste Gewitter der Welt!

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so lauten Donner gehört. Seit vier Uhr morgens etwa zieht das Grollen über die Stadt, entfernt sich kurz und kommt dann wieder.
Wie oft ich kurz in einen Schlaf verfallen und dann beinahe vor Schreck aus dem Bett gefallen wäre, weiß ich nicht.
Es ist, als fände ein Himmelskrieg über Buenos Aires statt. Als würden Riesen dicht über den Häusern ganze Berge gegeneinander schlagen.

Auch der Regen prasselt auf die Dächer und Straßen, als sei es das letzte Mal, daß es in diesem Jahrtausend überhaupt regnet.

Eigentlich mag ich Gewitter. Eigentlich finde ich es gemütlich, dem Regen zuzuhören und im Trockenen zu sitzen, während es draußen grollt.

Dieses Gewitter hat mir aber eindeutig zu schlechte Laune!

Dann bitte doch lieber die altbekannte, aber launige Gewitteroma:

Wein doch nicht


Wettervorhersagen sind hier so eine Sache für sich. Eigentlich stimmen sie so gut wie nie.
Innerhalb eines Tages kann der Himmel sich zuziehen und aussehen, als sei das größte Gewitter im Anmarsch, und wieder aufreißen als sei nichts gewesen (war ja dann auch nicht).
Und wenn es heißt, daß es heute regnet, kann das auch übermorgen sein oder nächste Woche. Das Wetter ist eben sehr argentinisch.

Ich sitze im Park, die Sonne scheint…und es tropft.
Ich laufe durch die Straße, die Sonne scheint…und es tropft.
Wieso tropft es ständig? Hat sich ein Vogel über mir geparkt?
Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und das liegt nicht an der Unberechenbarkeit des Wetters. Nach einigen Tagen höchster Aufmerksamkeit und Recherche in freier Wildbahn wird mir klar, was da ständig auf mich einregnet.

Ein Baum!

Die Stadt ist im großen und ganzen ziemlich grün. Es gibt viele Alleen, die die Straßen säumen, und unter all den Bäumen ist auch einer, der regelrecht weint.
Umso wärmer es ist, umso mehr läßt er seine Tränen auf den Boden tropfen. Eben manchmal so viel, daß es sich wie ein Schauer anfühlt.

Auch wenn dieser Baum ein bißchen nervig ist, weil es ihn fast überall gibt, bin ich doch froh, daß die Quelle des ständigen Betropfens daher rührt, und nicht aus dem Hinterteil eines Vogels kommt…