Von Ost nach West


Die Reise geht weiter. Und zwar früh.
Am Tag zuvor bin ich von Iguazu nach Salta geflogen, das im Nordwesten Argentiniens liegt. Etwa 300km von Chile entfernt.

Gleich nach der Ankunft ging es zur Stadtrundfahrt.

Salta liegt am Fuße einer Bergkette. Nicht die Anden, aber Berge.
Momentan ist es relativ heiß und trocken. Regen gibt es wohl nur für zwei Monate im Sommer. Die Menschen hier haben überwiegend einen Indio-Einschlag und gelten als die herzlichsten des ganzen Landes.
Um ehrlich zu sein, bin ich aber so müde, dass ich nicht mehr sehr aufnahmefähig bin.

Also habe ich nur noch zwei Missionen für diesen Tag: die berühmten Empanadas von hier probieren, die besonders gut sein sollen und mir Kokablätter besorgen.
Meine Ausflüge bringen mich in große Höhen. Teilweise bis über 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Und das in kurzer Zeit. Höhenbedingte Übelkeit und Kopfschmerzen sind da wohl nicht selten, und die Blätter sollen helfen. Als Ball in der Wangentasche oder als Tee.

Beide Missionen erfolgreich erledigt.
Gute Nacht!

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Noch mehr Wasser


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Nachdem mich die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite ja schon extrem beeindruckt haben, erwartete mich auf der argentinischen Seite trotzdem noch eine Steigerung.

Man sieht nicht nur ein wunderschönes Panorama, wie am Tag zuvor, nein, die Wege führen direkt über die Wasserfälle.
Direkt unter uns stürzen die Wassermassen in die Tiefe, umsäumt von tropischen Wäldern und tausenden von Schmetterlingen.
Betäubend laut und atemberaubend.

Schließlich erreichen wir den oberen Teil des sogenannten Teufelsrachen.
Dem größten und reißendsten Wasserfall von allen hier. Das Gefühl ist so überwältigend, dass es mir die Tränen in die Augen treibt. Unglaublich.
Das Wasser schießt mit solcher Kraft über die Klippen, dass alles rundherum nass wird. Inklusive der staunenden Menschen.
80 Meter hoch ist der Wasserfall, und man schätzt, dass seine Kraft den Grund bereits bis auf 40 Meter Tiefe abgetragen hat. Schätzungen. Denn bis heute gibt es keine Möglichkeit, die tatsächliche Wassertiefe dort zu messen. Gegen so eine Naturgewalt ist der Mensch und seine Technik machtlos.

Am Nachmittag dann ein weiteres Highlight.
Ich habe das ‚Große Abenteuer‘ gebucht. Wenn schon, denn schon.
Und das bedeutet, mit einem Boot direkt unter einigen der Fälle durchzufahren.
Der Druck ist gewaltig. Natürlich sind wir alle mit Schwimmwesten ausgestattet und halten uns brav fest.
Aber abgesehen davon, dass man bis auf die Knochen pitschnass wird, verliert man in dem Moment unter dem Wasserfall die Orientation.
Wasser einfach überall. Was für ein Spaß. Danach schießt das Boot über Stromschnellen und rast den Fluss entlang, bis wir schließlich wieder an Land kommen.

Alle glücklich, alle nass.
Was für ein Tag!

Ausflug nach Brasilien


Ausnahmsweise pünktlich, um acht, steht der Kleinbus vorm Hostel. Ganz untypisch argentinisch, aber erfreulich.

Heute werde ich endlich die Wasserfälle sehen. Und zwar erstmal von Brasilien aus. Ich befinde mich hier sozusagen in einem Drei-Länder-Eck: Argentinien, Brasilien und Paraguay.

Aber auch wenn der Bus pünktlich war, heißt das nicht, dass alles andere auch zügig geht. Fast eine Stunde stehen wir an der Passkontrolle.
Etwas später als geplant, betreten wir also den Park. Aber das Warten hat sich gelohnt.

In der Luft schwirren Schmetterlinge, und die kleinen, frechen Nasenbären versuchen sich Nahrung zu erbetteln.
Und dann plötzlich geraten sie ins Blickfeld: die gewaltigen Wasserfälle.
Je näher man kommt, umso lauter wird es. In der Luft liegen feinste Wassertröpfchen.

Ein Weg führt am Fluß Iguazú entlang, und schier unaufhörlich stürzt das Wasser mit aller Macht in die Tiefe.

Scheinbar aus dem Nichts steigen Schwärme schwarzer Vögel auf.
Das Rauschen steigt weiter an, und plötzlich steht man auf einer Brücke mittendrin. Hoch über der Schlucht. Ringsherum Tosen. Wassermassen.
Kameras und Handys sicher in Plastiktüten verpackt, denn trocken kommt hier keiner raus.
Bei 30 Grad aber sogar willkommen, die kleine Dusche.

Schließlich ist der Weg zu Ende.
Der Tourguide wartet schon. Ganz unargentinisch. Dafür fehlen einige südamerikanische Mitreisende, die die Gruppe etwa eine Dreiviertelstunde warten lassen. Ich hatte es ja schon fast vermisst.

Nach dem Mittagessen habe ich noch eine Tour in einen Vogelpark gebucht, der schön sein soll.
Und tatsächlich lässt er an Farben nichts zu wünschen übrig. Papageien, Tukane und alles, was die tropischen Wälder hergeben, kreischen und flattern durch die Lianen. Und ein Schmetterling entschließt sich, auf meinem Rücken Platz zu nehmen und lässt sich nur mit Hartnäckigkeit vertreiben (ich musste ihn leider im Park lassen).

Ich bin happy und will mit diesen Bildern zurück ins Hostel. Aber natürlich warten wir wieder eine halbe Stunde auf einige Mitteisende. Und dann muss ich noch eine Tour in einen Duty Free Shop über mich ergehen lassen, die irgendwie tourimäßig dazu gehört. Während die anderen tütenweise Zeug dort rausschleppen, warte ich in der Sonne.
Und natürlich warten wir letztendlich wieder auf einige Argentinier, die die Zeit vergessen haben. Diesmal fast eine Stunde.

Egal. Es war ein beeindruckender Tag.
Und morgen geht es weiter.

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