Ein neues Familienmitglied


20140223-024913.jpg
Mein kleiner Garten wächst und gedeiht. Die Kräuter, die ich im Dezember im Garten angepflanzt habe, fühlen sich offenbar wohl. Oregano und Minze sogar so wohl, daß sie sich schon gegenseitig den Platz streitig machen.

Was mir noch fehlt, ist Koriander.
Den mag nicht jeder. Ich finde ihn aber zu dem ein oder anderen Gericht ganz wunderbar.

Heute findet ein Bio-Markt statt. Ganz in der Nähe.
Die hundert Menschen, die sich in Buenos Aires für Bio-Produkte interessieren, sind offenbar auch dort.
Und wie es der Zufall so will, gibt es einen Stand mit Kräutern in Töpfen.

Ich frage nach Koriander.
Er habe nur noch eine Pflanze, sagt mir der Verkäufer. Und die könne er mir nicht verkaufen, denn sie sei schon so gut wie tot. Noch nicht ganz, aber fast. Hat wohl die Wärme des Tages nicht vertragen.
Und tatsächlich ist das Pflänzchen nicht viel mehr als eine Ansammlung vierer graugrüner Stängel.
Gut, nicht verkaufen, aber verschenken vielleicht?
Na gut.
Er gibt mir den Topf, der mehr Erde als Pflanze enthält und rät mir, das Ding zu gießen, wenn es irgendwie noch überleben soll.

Ich ‚gieße‘ meinen Kräuterneuling mit zwei Eiswürfeln, die ich aus meinem Getränk fische. Wasser, Erfrischung und leichter Maracujageschmack. Wenn das nicht hilft…

Direkt nach dem Markt geht es zur Tangostunde.
Es geht nicht anders. Der Koriander muß eben mit. Musik hat ja auch positive Effekte auf Organismen.

Und nach der Tangostunde will ich noch auf einen anderen Markt.
Es geht nicht anders. Der Koriander muß eben mit. So kommt er wenigstens mal rum, bevor er nur noch den Garten sieht und sich mit seinem neuen Nachbarn, dem Thymian, unterhält.

Während unserer kleinen Reise scheinen sich die Eiswürfel in einen See zu verwandeln. Die Erde ist mittlerweile durch und durch nass und aus dem Topf tropft es. Was waren das denn bitte für Eiswürfel?

Aber ganz ehrlich… Als ich zu Hause ankomme, bin ich mir sicher, daß der Koriander nicht nur wieder quicklebendig ist, sondern schon ein ganzes Stück gewachsen ist.

Das wird was mit uns!

Umgezogen


Umgezogen. Gestern dreimal, weil es so heiß war!

Und einmal in mein neues Domizil! Ich bin jetzt ein Mädchen aus Palermo Hollywood, und ich fühle mich großartig!
Meine Vermieterin, Melina, hat mir das Viertel gezeigt (, das ich ja schon etwas kannte), und ich habe innerlich gejubelt.

Das Haus, in dem ich jetzt wohne, ist das einzige Wohnhaus in der Umgebung. Alles andere sind Restaurants, Bars und Diskotheken.
Welch ein Glück, daß ich dieses Zimmer gefunden habe!
Klar ist es nachts ziemlich laut, weil überall gefeiert wird. Die Gegend ist eben eine Ausgeh-Gegend. Dafür ist es aber auch sehr sicher, weil immer Leute auf der Straße sind.

Vor zwanzig Jahren gab es hier nichts weiter als ein paar Häuser und fünf Geschäfte, erzählt mir Fernando, der Vater des Hauses.

Heute Morgen wurde ich schon erwartet. Vor meiner Zimmertür saß Ona, der kleine Hund, und hat mich begrüßt.
Celeste, die Katze, hat sich diese Mühe nicht gemacht, aber Melina und ihr Vater hatten dafür schon den Kaffee und den Toast fertig.

20131201-124009.jpg
Ich werde nachher Pflanzen kaufen gehen und ein paar Kräuter im Garten beheimaten. Rosmarin, Thymian, Basilikum und Co.
Denn immerhin werde ich hier eine Weile bleiben.

20131201-124031.jpg