Jetzt bin ich schon zwei Wochen hier. Oder erst? Ich weiß selbst nicht so genau. Aber ich weiß, daß mir die Zeit hier nicht langweilig wird.
Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken. Jeden Morgen auf dem Schulweg sehe ich etwas, das mir zuvor noch nicht aufgefallen war. Jeden Nachmittag, wenn ich durch die Straßen spaziere, entdecke ich Parks, besondere Geschäfte, bezaubernde Ecken, einladende Gerüche und unbekannte Geräusche. Die Stadt erscheint mir unendlich. Vielleicht weil ich ERST zwei Wochen hier bin. Vielleicht aber auch, weil ich SCHON zwei Wochen hier bin, und meine Augen und Ohren sich mehr und mehr öffnen für das, was um mich ist.
Jede Straße hat ein gewisses eigenes Flair. Hinter der nächsten Ecke kann sich der schönste Platz offenbaren oder der dreckigste Hinterhof.
Bisher habe ich mich auf meine Schule konzentriert, aber morgen ist mein letzter Schultag. Vorerst. Es wird Zeit, daß ich ein bißchen einen auf Tourist mache und mir die Dinge anschaue, die mein Reiseführer empfiehlt. Auch das gehört dazu.
Und dann muß ich auf Wohnungssuche gehen, denn meine Zeit bei Mirta neigt sich dem Ende entgegen (auch, wenn sie mich heute als ihre Adoptivtochter bezeichnet hat).
Und auf Jobjagd.
Ich bin mir sicher, ich bin ERST zwei Wochen hier. Das war erst der Anfang!